Konventionell-BIO-Demeter?

Konventionell: Üblich, althergebracht laut Wörterbuch. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine industrielle Landwirtschaft entwickelt (heftigst forciert von Politik und Industrie), die im Lichte von 12000 Jahren Landwirtschaft, so ziemlich das genaue Gegenteil von „althergebracht“ ist.

BIO: Der erste Schritt in eine andere Richtung. Neues Denken bringt andere Lösungen. Eine sehr interessante Wortmeldung dazu gibt es vom ehemaligen Bauernbundpräsident Jakob Auer, der in einem Kurierinterview vom 25.5.2013 gemeint hat: „Im biologischen Weinbau wird so viel Kupfer ausgespritzt, dass der Boden, würde man ihn entsorgen, Sondermüll wäre!“ Dieser Satz hat dafür gesorgt mich weiter umzusehen.

Demeter: Der anthroposophische Gedankenansatz von Rudolf Steiner sieht den Hof als lebendigen Organismus, dem bei idealer Ausbildung, von außen nichts zugeführt werden muss. Die weit vorangeschrittene Spezialisierung bei den Betrieben macht es oft schwierig, diesen Ansatz zu leben. Für meinen Betrieb verwende ich seit Jahren etliche Präparate aus der Demeterlandwirtschaft, z.B. Hornkiesel-, Hornmist-, Fladenpräparat und ähnliches zur Behandlung von Baum und Boden. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht wirklich verstehe warum sie wirken. Aber was ich in meinem Garten beobachten kann ist, dass sie wirken. Das Beste daran: Ich könnte alle diese Präparate zu mir nehmen und es würde mir nicht mehr schaden oder helfen als in eine Handvoll Erde zu beißen.

Was mich stört ist die Tatsache, dass in meinem Bereich (Obstbau) die zugelassenen chemischen Spritzmittel aus dem BIO Bereich in vollem Umfang übernommen wurden. Da ich ohne diese Mittel arbeiten will, versuche ich mit Pflanzenjauchen, Kräuterauszügen, effektiven Mikroorganismen und anderen Alternativen so lange herum zu probieren, bis ein brauchbares Gleichgewicht zwischen Schädling und Nützling eintritt.